IDO Warsaw 70973 webFoto - Eigentum GfG(ein Bericht des 1.Vorsitzenden Günter Boldt der GFG Steilshoop e.V.)

Voll motiviert traf sich die Delegation der GFG Steilshoop 15 Tänzerinnen und ihre Trainerin Yyonne Ehrenfried-Jakobeit am Sonnabend, 11. Dezember 2021 morgens am Flughafen, um den Traum ihres jungen Lebens zu erleben. Teilnahme an einer Weltmeisterschaft im Tanzstil Modern/Contemporary in Warschau. Eine Steilshooper Formation auf einer Weltmeisterschaft! Das hat es noch nicht gegeben und entsprechend war auch die Resonanz in den letzten Wochen. Man hatte das Gefühl, ganz Steilshoop fieberte diesem Ereignis entgegen. Allerdings war vor der Teilnahme noch vieles zu klären. In vorderster Linie die Finanzen. Wie können wir der Formation die Teilnahme ermöglichen, wenn ca. Euro 10.000,00 finanziert werden müssen? Also Ärmel hochkrempeln und die Steilshooper Institutionen und die im Stadtteil sesshaften Firmen um Spenden bitten. Im Nachhinein kann festgestellt werden, dass das Konzept voll aufgegangen ist und die erforderliche Summe zusammenkam. Ich möchte die großen Geldgeber gerne benennen: so hat der Hamburger Tanzsportverband die gesamten Flugkosten übernommen. Alraune und Vonovia haben jeweils Euro 2.000,00, die Kirche (mit der die GFG in 2022 eine Kooperation eingehen wird) Euro 1.000,00. Eine weitere Spende über Euro 1.000,00 ist von einem GFG Mitglied eingegangen. Weitere „Kleinspender“ und die GFG haben die Summe abgerundet, so dass die Formation sich nur auf sich konzentrieren konnte.

Eine ganz große Welle der Sympathie macht diesen Erfolg möglich. Danke allen Spender und Sponsoren für diese wunderbare Aktion. Die Formationsmitglieder und der Vorstand der GFG bedanken sich ganz herzlich.

Nachdem die ersten Schwierigkeiten am Sonnabend überwunden waren (Stromausfall am Flughafen - 90 Minuten Stillstand), konnten die 16 Damen (leider mussten 5 Teammitglieder diese Reise aufgrund von Verletzungen, privater bzw. beruflicher Probleme absagen) mit einer Stunde Verspätung in die Luft Richtung Warschau abheben.

Über 2000 Tänzer*innen in den verschiedenen Disziplinen aus 18 Nationen haben ihre Teilnahme zu dieser WM gemeldet und unsere Topasen mittendrin. Der Wettkampf Modern/Contemporary stand für Montag auf dem Programm, so dass sie Zeit hatten, das Hotel und die Wettkampfstätte kennenzulernen. Am Sonntag wurden die deutschen Teilnehmer*innen kräftig unterstützt und Kraft für den Montag - den Tag aller Tage - getankt.

Dankenswerterweise gab es einen Livestream und somit konnten alle Interessierten diesen Tag und den Wettkampf der Topasen verfolgen. Insgesamt hatten wir am Montagabend (der Wettkampf zog sich bis 21 Uhr hin) über 200 Follower im Netz (PC, Smartphone etc), die sich diesen spannenden und hinreißenden Sport nicht entgehen lassen wollten. Insgesamt gemeldet waren 19 Formationen - später 17 (erlaubt 6 - 24 Personen), allerdings standen nach der Stellprobe nur noch 15 auf der Starterliste. Es ist mir nicht klar, warum - wahrscheinlich aus welchen Gründen auch immer disqualifiziert. In der ersten Runde startete Topas im letzten Drittel und zeigte eine tolle Leistung. Nichts war zu spüren von irgendwelcher/m Nervosität oder Lampenfieber. Allerdings war ich nicht vor Ort. Ich weiß aber aus langjähriger Erfahrung, was in den letzten Minuten in der Kabine abgeht. Hinzukommt dass das Team in den letzten zwei Jahren keine Wettkämpfe durchführen konnte und die neuen sehr jungen Damen praktisch vor eine völlig neue Situation gestellt waren. Es ist schon ein Unterschied, ob man auf dem Tag der offen Tür / dem Tag des Tanzens tanzt oder auf einer Weltmeisterschaft. Die Reaktionen im Netz waren überwältigend. Jetzt fieberten alle dem Ergebnis entgegen. Endlich - nach schier endlosen Minuten - konnten alle auf der Liste der im Semifinale tanzenden Teams den Namen „Topas“ lesen. Der Jubel war groß - sie durften ein zweites Mal tanzen - wow und eine Runde weiter. Allerdings war die nächste Runde schon das Finale, d.h. acht Mannschaften mussten ausscheiden. Sei’s drum - sie tanzten gefühlt so schön wie noch nie. Am Ende platzierten die sieben Wertungsrichter*innen aus sieben Nationen die Topasen auf den 13. Platz. Eine tolle Leistung - das erste Mal Teilnahme an einer WM und gleich den 13. Platz. Im Tanzsport ist es so wie in vielen anderen Sportarten: Man muss sich erst einen Namen ertanzen, um ganz vorne mitzumischen.

Wir, die Verantwortlichen der GFG, sind mega stolz auf unser Team. Mit dieser Platzierung hätten wir nicht im Traum gerechnet. Lieben Topasen, ihr habt euer Land, eure Stadt, euren Stadtteil würdig vertreten. Wir freuen uns auf die Turniere 2022, die u.a. auch in Hamburg stattfinden werden. Strahlend vor Freude durfte ich unser Team am Dienstagabend gegen 22.45 Uhr wieder am Flughafen begrüßen und meinen Dank ausdrücken.

Im Netz war die Freude ebenfalls groß, obwohl viele die Topasen weiter vorne gesehen haben. Aber letztlich gilt das Votum der Wertungsrichter*innen und der Slogan: Dabeisein ist alles!

JMC Turniere in Hamburg am 21./22. Mai 2022 und 11./12. Juni 2022 (Bundesliga, Regionalliga, Oberliga und Deutsche Meisterschaft der Kinderformationen)

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